„Jeder kann eine kleine Flamme der Hoffnung beherbergen“

18.12.2024 - 17:12

Die Bänke, die aufgestellten Stühle im Xantener Dom, sie alle sind schon lange besetzt, als Diakon Martin Deckers, Weihbischof Rolf Lohmann und die protestantische Assessorin Susanne Jantsch, begleitet von zahlreichen Pfadfinderinnen und Pfadfindern, einziehen. Es sind insbesondere Kinder und Jugendliche, die am 17. Dezember nach Xanten gekommen sind, um in der Aussendungsfeier das Friedenslicht von Betlehem zu bekommen und mit nach Hause zu nehmen. In vielen Pfarreien und Einrichtungen am Niederrhein werden sie es in den kommenden Tagen verteilen.

Licht wurde aus Wien nach Deutschland gebracht

Schülerinnen der Xantener Marienschule hatten die Aussendung vorbereitetAuch Christoph Hendrix, Pfarrer von St. Peter und Paul in Voerde, ist als Kurat für die Pfadfinder*innen im Bezirk Niederrhein-Süd in passender Kluft erschienen. „Ich finde, dass es ein wahnsinnig tolles Zeichen ist, wie viele Menschen hergekommen sind, um das Friedenslicht in Empfang zu nehmen“, sagt Hendrix, der dafür verantwortlich war, das Licht nach Xanten zu bringen. „Die Pfadfinder aus Dinslaken haben es am Sonntag in Münster in Empfang genommen, ich habe es dann aus Voerde hierher zum Dom gebracht“, erzählt er.

Eine lange Reise hat die kleine Flamme mittlerweile hinter sich. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Licht am Geburtsort Jesu in Betlehem entzündet – das war in diesem Jahr aufgrund der Sicherheitslage im Heiligen Land nicht möglich. Jedoch hatten Pfadfinder*innen in Wien das Licht ein Jahr lang gehütet und konnten es so auch in diesem Jahr weitergeben. „Das zeigt, dass jeder eine kleine Flamme der Hoffnung beherbergen und diese verteilen kann“, betont Hendrix.

Vielfältiges Engagement ist Zeugnis für viel Licht

Neben Weihbischof Rolf Lohmann feierte auch Pfarrerin Susanne Jantsch den ökumenischen Gottesdienst mitEin Thema, das auch Weihbischof Lohmann anspricht: „Gott ist Licht und braucht Menschen, die dieses Licht in die Welt tragen“, sagt er. So könne die Helligkeit alles Dunkel in der Welt überstrahlen, die Menschen hätten den Auftrag, „eine Gemeinschaft des Lichts“ zu sein. „Als Christen stehen wir dafür ein, dass Vielfalt möglich ist und niemand ausgegrenzt und an den Rand gedrängt wird, das zeigt der heutige Abend, an dem sich so viele verschiedene Menschen zu dieser Aussendungsfeier versammelt haben“, erklärt Lohmann. Mit Blick auf die Pfadfinder*innen und die Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen sagt er: „Menschen, die sich für andere einsetzen, sind ein wunderbares Zeugnis des Lichts.“

Inhaltlich hatten Schülerinnen der Xantener Marienschule die Aussendungsfeier vorbereitet. Mit eindrucksvollen Texten zeigten sie, wo es gerade Unfriede auf der Welt gibt, gleichzeitig machten sie aber auch deutlich, dass es überall Zeichen der Hoffnung und des Friedens gibt. Die musikalische Gestaltung hatte wieder die Band „Taktlos“ übernommen, die auch in diesem Jahr zum Auszug mit „Flinke Hände, Flinke Füße“  für ein besondere Gemeinschaftsgefühl bei den Pfadfinder*innen im Dom sorgte.

Bischöfliche Pressestelle | Christian Breuer